Klimaschutz und Kirche

Die Evangelische Kirche von Westfalen ist Gründungsmitglied der Klimaallianz

Die von Menschen verursachte globale Erwärmung ist ein „krasser Mangel an Gerechtigkeit“ gegenüber den Gesellschaften des Südens, nachfolgenden Generationen und der Schöpfung. Das hat die Evangelische Kirche von Westfalen erkannt. Grund genug, sich im Klimaschutz zu engagieren.

Als Mitbegründerin der Klimaallianz ruft die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) zur Demonstration gegen das Braunkohlekraftwerk Neurath am 8. Dezember auf. Das Programm der Großdemonstration und eine ausführliche Begründung, gegen den Bau des Kraftwerkes mit den (voraussichtlich) höchsten Treibhausgasemissionen in Europa zu protestieren, finden sie bei reformiert-info unter: Zeit zu handeln.

An dieser Stelle weitere Informationen zur Klimaallianz und dem Engagement der Kirche aus einer Stellungnahme des Umweltreferats der EKvW:

Was ist die Klimaallianz?
Warum engagiert sich die Kirche?
Zur Gründungsgeschichte der Klimaallianz in Nordrheinwestfalen

Was ist die Klimaallianz?

Die Klimaallianz ist ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis aus über 80 Mitgliedsorganisationen, das sich im April 2007 in Deutschland gegründet hat. Die Evangelische Kirche von Westfalen gehört zu den Gründungsmitgliedern der Klimaallianz. Zu ihren Mitgliedern zählen u. a. der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland, (BUND), der Naturschutzbund Deutschlands (NABU), GREENPEACE aber auch Brot für die Welt, die Diakonie / Katastrophenhilfe, der Evangelische Entwicklungsdienst EED, Misereor, die Kindernothilfe und die Vereinte Evangelische Mission (VEM) und zahlreiche Evangelische Landeskirchen.

Mit der Klimaallianz wollen wir eine breite gesellschaftliche Bewegung für konsequenten Klimaschutz initiieren, um Widerstände gegen eine Politik wirksamen Klimaschutzes zu über-winden. Mit der Klimaallianz machen wir deutlich, dass immer mehr Menschen sich nicht mehr mit folgenlosen Absichtserklärungen zufriedengeben, sondern konkreten Klimaschutz erwarten.

In einem gemeinsamen Positionspapier fordert die Klimaallianz die Bundesregierung auf, die angekündigte Vorreiterrolle im Klimaschutz mit entsprechenden konkreten Maßnahmen zu untermauern. Der Klimaallianz geht es dabei einerseits um eine zukunftsorientierte Entwicklungspolitik, bei der Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und Armutsbekämpfung mit einander verschränkt werden. Anderseits drängt die Klimaallianz darauf, dass Deutschland im eigenen Land seine „Hausaufgaben“ macht.

Warum engagiert sich die Kirche?

Als Kirche wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, dass die bestehenden Blockaden im Klimaschutz überwunden werden. Die vom Menschen verursachte globale Erwärmung ist ein krasser Mangel an Gerechtigkeit der Industriestaaten gegenüber den Gesellschaften des Südens, nachfolgenden Generationen und der Schöpfung.
Klimaschutz ist daher weitaus mehr als Umweltschutz und es geht um mehr als um unsere Versorgungssicherheit. Es geht um die gerechte Teilhabe an den natürlichen Lebensgrundlagen unserer Welt – für alle Menschen, vor allem aber für die Menschen des Südens. Es geht um eine menschenwürdige Zukunft, die den nachwachsenden Generationen nicht vor-enthalten werden darf. Den Klimawandel erfolgreich zu bekämpfen ist ein zentraler Prüfstein für eine solidarische Weltgesellschaft, die lernt, mit den - prinzipiell allen Menschen gleicher ma ßen zur Verfügung stehenden - Ressourcen verantwortungsbewusst und gerecht umzugehen.

Als große Industrienation gehört Deutschland zu den Hauptverursachern des Klimawandels. Der Pro-Kopf-Ausstoß an Treibhausgasen liegt in Deutschland um das 2,5-fache über dem weltweiten Durchschnitt. Deutschland erwächst daraus eine zweifache globale Verantwortung: Im eigenen Land muss der Ausstoß an Treibhausgasen bis 2020 um 40 Prozent (bezogen auf 1990) reduziert werden. Gleichzeitig müssen die Länder des Südens beim Klimaschutz und der Anpassung an die Folgen des Klimawandels unterstützt werden. Hierbei geht es nicht um Almosen, sondern um Gerechtigkeit!

Quelle:
 www.kircheundgesellschaft.de/umweltreferat/klimaaktionstag-ankuendigung.htm

Weitere Informationen auf der Homepage der Klimaallianz:
www.die-klima-allianz.de

Die Klimaallianz in Nordrheinwestfalen

Am 11. Juni 2007 haben sich auf Einladung der Evangelischen Kirche von Westfalen, des Naturschutzbundes NRW (NABU) und der Verbraucherzentrale NRW 30 Personen aus verschiedenen Verbänden zusammengefunden, um die Gründung einer „klima-allianz nrw“ zu beraten. Am 10. September 2007 hat sich dann die klima-allianz nrw offiziell gegründet.

Alle organisatorischen Aufgaben hat ein gewählter Arbeitsausschuss übernommen. Ihm gehören an:
Dr. Klaus Breyer, Evangelische Kirche von Westfalen
Monika Dülge, Eine Welt Netz NRW
Ute Kerlen, Landfrauen Westfalen und Rheinland
Paul Kröfges, BUND-Landesvorsitzender NRW
Klaus Müller, Vorstand Verbraucherzentrale NRW
Dr. Klaus Reuter, LAG 21 NRW
Ansbyll Rücker, Katholische Frauengemeinschaft Deutschland
Josef Tumbrinck, NABU-Landesvorsitzender NRW
Rolf Weber, LAG 21 Wetter

Kontakadresse:
klima-allianz nrw
c/o NABU NRW
Merowinger Str. 88
40225 Düsseldorf
Tel.: 0211 15925110
klimaallianznrw@nabu-nrw.de

Weitere Informationen: www.die-klima-allianz.de


Barbara Schenck