Neuer Chef für Johannes-a-Lasco-Bibliothek gesucht

Aktueller Leiter geht Ende Oktober in den Ruhestand


Die Emder Johannes-a-Lasco-Bibliothek sucht zum 1. November einen neuen Chef. Derzeit wird per öffentlicher Stellenausschreibung ein neuer wissenschaftlicher Vorstand gesucht. Der Vertrag des jetzigen Amtsinhaber, Pastor Marius Lange van Ravenswaay, endet am 31. Oktober mit Erreichen des Ruhestandsalters. Aufgabe des neuen Chefs ist, die für den reformierten Protestantismus weltweit bedeutendste Bibliothek zu leiten und nach außen vertreten.

Die Bibliothek ist eine öffentliche geisteswissenschaftlich und theologisch ausgerichtete Spezialeinrichtung. Sie ist benannt nach dem aus Polen stammenden Reformator Johannes a Lasco (1499-1560), der zwischen 1542 und 1549 in Emden wirkte.

Neben der reformierten Theologie gehören die Konfessionsgeschichte der frühen Neuzeit und die Landesgeschichte Ostfrieslands zu den wichtigsten Sammelgebieten der als Stiftung betriebenen Bibliothek. Insgesamt verfügt sie über mehr als 100.000 Bände. Ihr Bestand geht auf das Archiv und die seit 1559 bestehende Büchersammlung der reformierten Gemeinde Emden zurück.

Die Sammlung umfasst unter anderem Bücher aus den Bibliotheken berühmter Humanisten und Theologen wie Erasmus von Rotterdam (um 1465-1536), a Lasco, Albert Ritzaeus Hardenberg (1510-1574) und Petrus Medmann (1507-1548). Besonders wertvoll ist die 1993 erworbene Sammlung des Kaufmanns Johann Philipp Janssen mit rund 2.000 Titeln. 2001 wurde die Einrichtung vom Deutschen Bibliotheksverband und der Zeit-Stiftung als Bibliothek des Jahres ausgezeichnet.

Kirchenpräsident Martin Heimbucher ist Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung, die die Bibliothek trägt.

24. Februar 2017
Ulf Preuß, Pressesprecher