Reformierte in Bayern unterstützen Trauma-Hilfe

Synodalverband unterstützt traumatisierte Flüchtlingen


Bei der Vertragsunterzeichnung in Nürnberg waren dabei (von links nach rechts): Präses Pfarrer Simon Froben (Bayreuth), Presbyter Peter Scheer (Erlangen), Presbyterin Helen Heron (Erlangen), Dr. Anke Lemmer (Netzwerk, Erlangen), Helga Palm und Petra Vetter (TraumaHilfeZentrum, Nürnberg), Pfarrer Dieter Krabbe (Nürnberg).

Die Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern will mit kirchlichen Geldern die Arbeit des Netzwerks medizinischer Flüchtlingshilfe in Erlangen unterstützen. Am 25. März hat der Synodalverband dazu mit dem TraumaHilfeZentrum Nürnberg (THZN) eine Vereinbarung geschlossen.

Flüchtlinge, die in ihrem Herkunftsland oder auf der Flucht Gewalt, Ängste und Bedrohungen erlebt haben, die sie bisher nicht verarbeiten konnten, sollen therapeutische Unterstützung bekommen. Insbesondere für solche Beratungen sind die 29.000 Euro gedacht, die die reformierten Gemeinden aus einem vor zwei Jahren gegründeten Fonds zur Verfügung stellen. Weitere 6.000 Euro wurden bereits einem Projekt in Eckental gewidmet, die – ebenfalls für therapeutische Maßnahmen – Sprachvermittler ausbilden.

Die Initiative für die Zuwendung geht von der  reformierten Gemeinde Erlangen aus, Nürnberg und Schwabach unterstützen das Projekt mit Anteilen aus dem Fonds. Wie Peter Scheer, Mitglied des Erlanger Presbyteriums,  berichtet, bestehe schon länger Kontakt zu der Initiative.

Die medizinische Versorgung der Flüchtlinge ist durch das Asylbewerberleistungsgesetz auf akute Erkrankungen und Schmerzzustände eingeschränkt. Für die Behandlung von seelischen Beschädigungen ist keine Unterstützung vorgesehen. Genau da greifen die Maßnahmen der medizinischen Flüchtlingshilfe.

Zur Unterzeichnung der Vereinbarungen trafen sich Vertreterinnen der Medizinischen Flüchtlingshilfe und des THZN mit dem Moderamen der Evangelisch-reformierten Kirche in Bayern und Vertretern der beteiligten Gemeinden. Die drei mittelfränkischen reformierten Gemeinden engagieren sich auch anderweitig für Flüchtlinge: durch ein Wohnheim in Schwabach) Kirchenasyl in Nürnberg und den Verein Refugium in Erlangen, der Flüchtlinge bei der Wohnungssuche unterstützt.

29. März 2017
Georg Rieger, Referent für Öffentlichkeitsarbeit des Synodalverbands