'Friedensnobelpreis ist eine Kritik an nuklearer Aufrüstungsspirale'

AGDF und EAK plädieren für atomare Abrüstung


Friedensnobelpreis © Henry Mühlpford

Die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Internationale Kampagne für die Abschaffung der Atomwaffen (ICAN) lobt ADGF als "wichtiges Zeichen" angesichts weltweiter Spannungen

Die evangelische Friedensarbeit lobt die Verleihung des Friedensnobelpreises 2017 an die Internationale Kampagne für die Abschaffung der Atomwaffen (ICAN). „Das ist eine überzeugende Bestätigung der so wichtigen Arbeit auch unserer Mitgliedsorganisationen für ein Verbot nuklearer Waffen“, betont Christine Busch, die neue Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF). Und Dr. Christoph Münchow, der Vorsitzende der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) ergänzt: „Gerade in einer Zeit, in der die weltweiten Spannungen zunehmen und die Gefahr eines Atomkrieges aufflammt, ist eine solche Auszeichnung ein ganz wichtiges Zeichen.“

AGDF und EAK, die die Arbeit von ICAN unterstützen, verweisen auf das große Engagement gerade junger Menschen in der ganzen Welt, ein weltweites Verbot von Nuklearwaffen zu erreichen. „Der internationale Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen, den 122 Staaten erarbeitet haben und der bereits von mehr als 50 Staaten auch unterzeichnet wurde, wäre ohne diese Lobbyarbeit nicht möglich gewesen“, ist Christoph Münchow überzeugt. Und für Christine Busch ist die Konsequenz aus der Verleihung des Friedensnobelpreises auch eindeutig: „Nun muss Deutschland diesen Vertrag auch endlich unterzeichnen und die nukleare Teilhabe, die nach wie von in Büchel in der Eifel praktiziert wird, beendet werden.“

Die beiden Friedensverbände kritisieren auch die Überlegungen für eine Modernisierung der derzeitigen Atomwaffen. „Die Verleihung des Friedensnobelpreises an diese Kampagne ist auch eine Kritik an dieser nuklearen Aufrüstungsspirale, die die Welt einem Atomkrieg wieder näher bringen könnte“, betont Jan Gildemeister, der AGDF-Geschäftsführer.

Nach Ansicht von AGDF und EAK ist es an der Zeit, dass nach der Ächtung der biologischen und chemischen Waffen endlich auch ein Verbot von atomaren Massenvernichtungsmitteln erfolgen muss. „Das ist überfällig und die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Kampagne könnte der Anlass sein, nun endlich das Ziel, ein Global Zero, zu erreichen“, macht die AGDFVorsitzende Christine Busch deutlich. „Gerade die aktuellen Spannungen zwischen den USA und Nordkorea, aber auch die Diskussion um ein iranisches Atomwaffenprogramm zeigen, wie wichtig das wäre. Denn die Gefahr eines Nuklearkrieges erscheint derzeit so groß wie schon lange nicht mehr“, so der EAK-Vorsitzende Christoph Münchow.


Quelle: Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden