Hans Leyendecker erwartet einen Kirchentag der klaren Worte

Themen für den Kirchentag in Dortmund beschlossen


© DEKT/Jenna Dallwitz

Digitalisierung, Arbeit, soziale Teilhabe und Europa. Das sind große thematische Schwerpunkte des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentages, der vom 19. bis 23. Juni 2019 in Dortmund stattfindet.

Präsidialversammlung und Präsidium des Kirchentages verabschiedeten am Wochenende in Schwerte rund 50 Projekte und Themen um die Losung "Was für ein Vertrauen" (2. Könige 18,19). Ab Sommer 2018 werden ehrenamtliche Programmgremien die voraussichtlich etwa 2000 Veranstaltungen planen.

Generalsekretärin Julia Helmke führt aus: "Es geht um eine gesellschaftliche Mitte, die erodiert. Wir sehen Angst vor Armut, Zukunftsunsicherheit und Sprachverlust im Umgang miteinander. Das Vertrauen in die großen gesellschaftlichen Institutionen ist erschüttert. Wie gehen wir damit um, was können wir entgegensetzen? Was bedeutet hierbei Gottvertrauen?" Sie unterstreicht: "Kirchentag bildet stets eine große Vielfalt und Diversität ab, auch besondere Zielgruppeninteressen. Für Dortmund 2019 wollen wir noch stärker Vernetzung, Cross-Over und thematisch neue Verbindungen gestalten."

Die Themenfelder Migration, Integration und gesellschaftliche Partizipation werden sich wie ein roter Faden durch den Kirchentag und seine Vorbereitung ziehen. Die großen internationalen Herausforderungen der Friedens- und Entwicklungspolitik werden unter anderem in einem International Peace Centre behandelt - ein Mitwirkungsangebot gerade für nichteuropäische Gäste des Kirchentages. Und in einer Stadt wie Dortmund natürlich auch das Thema Sport: Wie religiös ist Fankultur aufgeladen? Welche ethischen Herausforderungen ergeben sich aus dem Leistungsprinzip und finanziellen Aspekten rund um den Sport?

Ein Kirchentag, der "nicht in Harmonie ertrinkt"

Zu den genannten Schwerpunkten kommen zahlreiche weitere Zentren, Programmtage und Themen, mit denen sich Kirchentage seit vielen Jahren auseinandersetzen. Dazu gehören Bibel und Gottesdienst, Barrierefreiheit und Geschlechterfragen, Stadt und Umwelt, sowie der interreligiöse Dialog. Eine wichtige Rolle - gerade auch im Hinblick auf den dritten ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main 2021 - werden die Themen Ökumene und Abendmahl spielen.

Kirchentagspräsident Hans Leyendecker erwartet in Dortmund einen Kirchentag der klaren Worte, der "nicht in Harmonie ertrinkt" und der auch dort hinsieht, wo "es weh tut", um Ängste und Verunsicherungen zu hören und ernst zu nehmen: "Dortmund ist eigentlich der ideale Ort, um wesentliche Inhalte gegen die manchmal schon modische und oft auch hysterische Untergangsstimmung zu setzen und es wird deshalb auch den Kirchentag der guten Nachrichten geben."


Quelle: Evangelische Kirche von Westfalen