'Brücken schlagen, wo andere keine mehr sehen'

EKiBa: Kirchenrätin Arngard Uta Engelmann als Beauftragte der Landeskirchen im Landtag eingeführt


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In einem festlichen Gottesdienst in der Stuttgarter Hospitalkirche ist Kirchenrätin Arngard Uta Engelmann in ihr Amt als Beauftragte der beiden evangelischen Landeskirchen in Baden-Württemberg bei Landtag und Landesregierung eingeführt worden.

Sie folgt auf Volker Steinbrecher, der eine Aufgabe beim Diakonischen Werk Württemberg übernommen hat. Steinbrecher wurde im selben Gottesdienst verabschiedet.

Die badische Landesbischöfin, Prof. Dr. Heike Springhart, sagt über Arngard Uta Engelmann: „Kirchenrätin Arngard Uta Engelmann bringt einen weiten Horizont und Erfahrungen an der Schnittstelle von Kirche und Politik mit. Sie brennt für die gesellschaftliche Relevanz kirchlicher und ethischer Themen und versteht es, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen und Brücken zu schlagen, wo andere keine mehr sehen. Wir freuen uns, dass Sie den evangelischen Landeskirchen von Baden und Württemberg im Landtag ein Gesicht gibt und Kirchen und Politik miteinander ins Gespräch bringt.“
 
Über ihre neue Aufgabe sagt Arngard Uta Engelmann: „Aus der tiefen Überzeugung, dass Kirche durch ihren Auftrag immer mitten in die Welt gestellt ist, trägt sie auch Verantwortung für die Gestaltung der Gesellschaft und muss befragbar sein auf ihre Hoffnungen und Erkenntnisse – gerade auch angesichts von großen Herausforderungen. Das Christentum, Religion überhaupt, ist etwas, das Menschen im Innersten bereichert und damit auch die Gesellschaft. Der Austausch darüber ist mir wichtig und ein kultureller Wert.“ Diesen Austausch mit zu ermöglichen und damit die Kultur des Landes mitzuprägen, sei für sie im neuen Amt wesentlich. „Frei über Religion sprechen und sich im Austausch darüber begegnen und Gesellschaft und das soziale Miteinander gestalten zu können, ist ein hohes Gut. Dafür einzutreten und Menschen dafür zu vernetzen, ist ein Beitrag zum guten Zusammenleben“, so Engelmann.
 
Engelmann hat ihr Amt bereits im Juni dieses Jahres angetreten. Zuvor war sie als Direktorin der Evangelischen Akademie Baden tätig, wo sie zusätzlich zur geschäftsführenden Leitung auch den Bereich „Gesellschaft, Politik und Recht“ verantwortete. Nach ihrem Studium der Evangelischen Theologie und der Mediävistik war sie u.a. Gemeindepfarrerin in der Schweiz und leitete eine evangelische Familien- und Bildungsstätte der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands. Engelmann hat auch eine journalistische Ausbildung und war als Pfarrerin für Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich für die überregionale Evangelische Öffentlichkeitsarbeit der Rheinischen Landeskirche im Saarland.
 
Zugleich wurde Engelmanns Vorgänger, Volker Steinbrecher, verabschiedet. Als Pfarrer der württembergischen Landeskirche hatte er das Amt des gemeinsamen Beauftragten seit 2011 inne und ist nun als Abteilungsleiter Landkreis- und Kirchenbezirksdiakonie und Existenzsicherung zum Diakonischen Werk Württemberg gewechselt. Stefan Werner, Direktor im Oberkirchenrat der württembergischen Landeskirche, sagte, Steinbrecher habe seine Aufgabe, die ein hohes Maß an diplomatischem Geschick erfordere, stets so wahrgenommen, „dass sich beide Landeskirchen gut vertreten sahen“. Das Amt des gemeinsamen Beauftragten sei „ein Musterbeispiel für die arbeitsteilige Wahrnehmung von Aufgaben für beide evangelischen Landeskirchen im gemeinsamen Bundesland“. Steinbrecher sei „für die Landespolitik und für die Fraktionen und Abgeordneten ein geschätzter Ansprechpartner und Vermittler hin zu einer meist einvernehmlichen Meinungsbildung“ gewesen. Auch in seiner Aufgabe der „seelsorgerlichen und geistlichen Begleitung“ der Landespolitiker habe er „sich großes Vertrauen erworben“. Seine Andachten im Landtag seien gut besucht gewesen. 


Quelle: EKiBa