Papst Franziskus besucht die Waldenser

Im Vorfeld schon symbolischer ökumenischer Akt an Ostern


Das Waldenser-Wappen mit dem neu sinnigen Spruch: Licht in die Finsternis!

Im Juni ist anlässlich eines katholischen Jubiläums in Turin auch ein Besuch des Papstes bei der dortigen Waldensergemeinde geplant. Es wäre dies der erste Besiuch eines Papstes bei der vorreformatorisch entstandenen und über Jahrhunderte grausam verfolgten Gemeinschaft.

In Turin ist es in Vorbereitung auf diese Begegnung zu einem ökumenischen Symbolakt von großer Bedeutung gekommen: Die Waldenser stellten den Katholiken den Wein für die Eucharistiefeier der Osternacht zur Verfügung, und die Katholiken spendeten den Waldensern das Brot für die Abendmahlsfeier am Ostersonntag. „Christus helfe uns, den Weg vom Kalvarienberg bis zum leeren Grab gemeinsam zu gehen, er stütze unseren Willen, immer das zu suchen, was uns eint,“ sagte der Bischof von Pinerolo, Pier Giorgio Debernardi. Papst Franziskus besucht am 21. und 22. Juni das Piemont und dessen Hauptstadt Turin. Anlass sind die Feiern zum 200. Jahrestag der Geburt des Heiligen Johannes Bosco und die damit verbundene außerordentliche Ausstellung des Turiner Grabtuchs. (kap) (NL Radio Vatikan, 04.06.2015).

Waldenser erwarten sich viel vom Papst

Die Waldenser sind heute eine reformiert-protestantische Kirche, gehen aber auf eine Laiengemeinschaft zurück, die der französische Kaufmann Pierre Valdès (+1206) im Mittelalter gründete – und die von der katholischen Kirche damals erbittert bekämpft wurde. Der Turiner Eugenio Bernardini ist sogenannter „Moderatore della tavola valdese“, also Leiter des Führungsgremiums der Kirche. Er sagte Radio Vatikan, was der Papstbesuch bringt: „Das bedeutet für uns eine wichtige Bestätigung dessen, was wir bisher zusammen schon erreicht haben – und eine Ermutigung dazu, dass wir in der Pluralität unserer Überzeugungen doch gemeinsam Dinge tun, die die Gesellschaft von den Christen heute erwartet.“ (rv) (N Radio Vatikan, 30.03.2015).

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