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Biografien A bis Z
(354-430)
Augustinus stammt aus dem heutigen Algerien, wo er zunächst als Rhetorikprofessor arbeitete und einer radikalen christlichen Gruppe angehörte. Als Lehrer in Mailand erfuhr er eine Bekehrung und las die Bibel mit anderen Augen. Er setzte sich mit der griechischen Philosophie, insbesondere mit Plato, auseinander und entwickelte seine Lehren von der Erbsünde, der göttlichen Gnade, der göttlichen Souveränität und der Prädestination vor diesem Hintergrund. Später wurde er Bischof von Hippo Regius in Nordafrika. Überliefert sind fast 1000 seiner Predigten, 113 Bücher, dazu 218 Briefe.
Augustinus wird heute nicht nur als Heiliger in der katholischen Kirche verehrt. Auch auf die Reformationsbewegung übte er nachhaltigen Einfluss aus. So findet sich Idee zweier civitates findet in der Zwei-Reiche-Lehre des Augustinermönchs Martin Luther wieder. Auch Johannes Calvin setzte sich in seinen Studien intensiv mit Lehre Augustinus' auseinander, so unter anderem mit der Vorstellung einer doppelten Prädestination.
George Hunsinger erhält den Karl-Barth-Preis 2010
Union Evangelischer Kirchen vergibt Auszeichnung an US-Theologen
Der 65jährige George Hunsinger, Professor für Systematische Theologie an der Princeton University, gehört zu den führenden Interpreten des theologischen Werks von Karl Barth in den USA. Bekannt wurde er darüber hinaus als Gründer der amerikanischen Kampagne gegen die Folter (NRCAT), zu der sich christliche, jüdische und islamische Gruppen zusammengeschlossen haben. Hunsinger gehört der Presbyterian Church an und ist Hauptverfasser des 1998 dort eingeführten neuen „Study Catechism“.
Der Preis erinnert an den Schweizer Theologen Karl Barth (1886-1968), der in Basel geboren wurde. Nach zehnjährigem Pfarramt war er von 1921 bis 1935 Theologieprofessor an der Universität Göttingen, Münster und Bonn. Im Konflikt mit den Nationalsozialisten wurde er aus Deutschland vertrieben. Von 1935 bis zu seiner Emeritierung 1962 war er Professor für Systematische Theologie an der Universität seiner Geburtsstadt. Karl Barth gilt weltweit als einer der bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts.
Den 1986 gestifteten Karl-Barth-Preis verleiht die UEK alle zwei Jahre für ein herausragendes wissenschaftlich-theologisches Werk bzw. ein herausragendes Lebenszeugnis in Kirche und Gesellschaft. Bisherige Preisträger dieser Auszeichnung waren unter anderen der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau, aber auch die Theologieprofessoren Eberhard Jüngel und Wolf Krötke, sowie zuletzt 2008 der Politiker und langjährige Präses der EKD-Synode JürgenSchmude.
Der dreiköpfigen Jury gehören der Pommersche Bischof Hans-Jürgen Abromeit, der Direktor des Karl-Barth-Archivs in Basel, Hans-Anton Drewes sowie die Mainzer Professorin für Systematische Theologie und Sozialethik, Christiane Tietz, an. Der Festakt zur Verleihung des Karl-Barth-Preises an George Hunsinger soll im Frühjahr/Sommer 2011 stattfinden.
Der Wortlaut der Begründung zur Verleihung des Karl-Barth-Preises an George Hunsinger.pdf >>>
Hannover, 23. Juni 2010
Pressestelle der EKD und der UEK
Reinhard Mawick