Weihnachtskarten: Familien gehören zusammen

Aktion zum Familiennachzug


Einer fehlt oft: Aktion von Kirche und Diakonie zum Familiennachzug im Advent 2017 (© EKHN/Diakonie/Boos

In Berlin bis zuletzt politisch heiß umstritten - für jeden einzelnen Betroffenen aber eine Tragödie: das Thema Familiennachzug. Im Advent werben Diakonie und Kirche mit einer provokanten Weihnachtskarten-Aktion für den Familiennachzug von Geflüchteten. Und immer fehlt etwas.

Das Thema Familiennachzug für Geflüchtete beherrschte die politische Diskussion der Koalitionsverhandlungen in Berlin. Mit einer gemeinsamen Initiative machen die Diakonie Hessen und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau zum diesjährigen Advent auf bildhafte Weise dazu ihren Standpunkt klar: „Familien gehören zusammen!“

Im Zentrum der Initiative, die Ende November anläuft, steht eine Postkartenserie mit besonderen Weihnachtsmotiven. Sie zeigen traditionelle Krippenmotive, bei denen aber einzelne Figuren der „Heiligen Familie“ fehlen. Daneben findet sich ein erläuternder Text, der auf die dramatische Situation vieler Geflüchteter hinweist, die teilweise über Jahre hinweg von ihren Angehörigen getrennt bleiben müssen.

Familiennachzug für alle Schutzbedürftigen erlauben

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau und die Diakonie Hessen fordern mit der Aktion „Familien gehören zusammen!“, dass allen Schutzberechtigten  erlaubt wird, ihre Angehörigen nachzuholen. Zudem soll die Familienzusammenführung beschleunigt und in anderen europäischen Ländern gestrandeten Familienmitgliedern die Einreise zeitnah ermöglicht werden. Der Schutz der Familie sei ein Grundrecht und gelte auch für Geflüchtete, heißt es auf den Postkarten

Horst Rühl, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, erklärt: „Der Schutz von Ehe und Familie ist ein Grundrecht. Von daher fordern Diakonie und Kirche mit dieser gemeinsamen Kampagne die Politik dazu auf, allen Schutzberechtigten zu erlauben, ihre Angehörigen nachzuholen.“

„In der Advents- und Weihnachtszeit wird vielen Menschen der Wert der Familie besonders bewusst. Deshalb haben wir diese Zeit gewählt, um auf das Leiden der Familien aufmerksam zu machen, die nicht zusammenleben können, weil der Familiennachzug nicht möglich ist. Es ist so wichtig, vor allem mit den engsten Familienangehörigen, dem Mann, der Frau, den Eltern, den Kindern zusammenleben zu können“, so der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung.

Weitere Aktionen zum Familiennachzug geplant

Postkarten und Plakate gehen Ende November Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen zu. Im weiteren Verlauf der Kampagne folgen noch Plakataktionen sowie eine Pressekonferenz mit betroffenen Geflüchteten. Die Postkartenmotive gestaltete der Heidesheimer Grafiker Tobias Boos.


Quelle: Evangelische Kirche in Hessen und Nassau