Fundamentalismus

Christlicher Fundamentalismus als Phänomen der Moderne

Auf reformiert-info: kritische Analysen des Fundamentalismus mit seinem theologischen und politischen Schwarz-Weiß-Denken sowie dem imperialistischen Zug, dem Streben nach "Weltbeherrschung".

 

 

Eine Kolumne von Michael Weinrich

Fundamentalistische Einstellungen seien nun auch in Deutschland auf dem Vormarsch, schreibt Michael Weinrich. Prävention sei nötig als wirkungsvolle Abwehr gegen obskurantistische Theorien, die versuchen, der Bibel ihren eigenen Geist auszutreiben, und die Theologie verlottern. Gefordert sind jetzt naturwissenschaftliche und theologische Bildung.
Kreationismus und „intelligentes Design“ – kritisch betrachtet

Das neue Heft der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) bietet Argumente gegen die Theorien des Kreationismus. Der Natur- und Verhaltenswissenschaftler Hansjörg Hemminger informiert über die aktuelle Evolutionsbiologie und beleuchtet kritisch die pseudowissenschaftlichen Argumente des Kreationismus und die unvernünftigen „theologischen Schlüsse aus der empirischen Naturerkenntnis“ des „intelligent Design“.
Von Marten Marquardt

Geschichte und Theorie des christlichen Fundamentalismus macht Marquardt anschaulich an Beispielen aus der Praxis: anhand der Hinrichtung des Juristen und Theologen Michael Servet am 27. Oktober 1553 in Genf und anhand eines zeitgenössischen Fundamentalisten, dem jungen amerikanischen Studenten Tom. Marquardt ruft dazu auf, aufmerksam hinzuschauen, "damit wir die Gefahren erkennen" und nicht "aus besten Absichten zu Komplizen der Unmenschlichkeit" werden.
Dialektische Theologie versus Kreationismus im ''Gottesprogramm''

Barth-Lektüre einmal anders – in einem Roman des amerikanischen Schriftstellers John Updike. Das Thema: Wort-Gottes-Theologie contra Kreationismus. Der Student Dale Kohler will die Existenz Gottes mit einem Computerprogramm beweisen. Professor Roger Lambert hält ihm entgegen: Ein Gott, den man „aus dem Herzen der Natur“ beweisen könne, mache den Glauben billig.
Walter J. Hollenweger über religiöse Rechthaberei

„Ob Jesus als Jungfrauensohn in Bethlehem geboren wurde oder nicht - das ist nicht nur irrelevantes Theologengezänk. Hinter dieser Auseinandersetzung versteckt sich ein schleichender Fundamentalismus, der nicht weniger gefährlich ist als der islamische“, schreibt Walter J. Hollenweger in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ).
Von den Widersprüchen eines modernen Antimodernismus

Seit den Terroranschlägen vom 11. September ist religiöser Fundamentalismus ein aktuelles gesellschaftliches Thema. Diese extreme Form religiösen Denkens und Lebens gibt es auch im Christentum. Als "Krisenphänomen" und als "digitalisierten Kleinglauben" beleuchtet Michael Weinrich den christlichen Fundamentalismus.
Von Prof. Dr. Dr. Heinrich Schäfer

In seiner soziologischen Analyse der Fundamentalismen entwickelt Schäfer Kriterien dieser "sozialen Bewegungen": das Absolutsetzen der eigenen religiösen Orientierung und der Kampf um die politische Kontrolle des jeweiligen Zentrums. Fundamentalismus zielt auf "Weltbeherrschung". Der stärkste Widerspruch gegen Fundamentalismus: die hermeneutisch-demokratische Moderne, getragen von Selbstrelativierung, Toleranz und Solídarität.
Von Marten Marquardt

Die "Hauptinstrumente des Fundamentalismus" - die uns z.B. in der Politik von Präsident George Bush begegnen - analysiert und kritisiert Marquardt: die dualistische Aufteilung von Gottes Schöpfung in Licht und Finsternis, die Sehnsucht nach Einfachheit, die "dekadenzhermeneutische" Sicht auf die Welt, mit der es stetig bergab gehe, und eine Auslegung der Bibel, die innerbiblische Zusammenhänge ausblendet. Marquardts Fazit: Christen auf dem Fundament biblischer Tradition können keine Fundamentalisten sein.