'Partnerschaft stärken und ausbauen'

Lippische Landeskirche: Gespräche mit Reformierter Kirche in Ungarn


Besuch in der Einrichtung der Flüchtlingshilfe "Kolunba": die Gruppe aus der Lippischen Landeskirche zusammen mit den ungarischen Gastgebern © Lippische Landeskirche

Mitglieder der Kammer für Weltmission, Ökumene und Entwicklung besuchten zusammen mit Landessuperintendent Dietmar Arends vom 21.-24.Juni die Reformierte Kirche in Ungarn.

„Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, unsere Partnerschaft zu stärken und auszubauen“, das war die gemeinsame Überzeugung von Besuchern und Gastgebern bei einem Partnerschaftsbesuch der Lippischen Landeskirche in Ungarn. Mitglieder der Kammer für Weltmission, Ökumene und Entwicklung besuchten zusammen mit Landessuperintendent Dietmar Arends vom 21.-24.Juni die Reformierte Kirche in Ungarn. Mit ihr verbindet die Lippische Landeskirche eine lebendige Partnerschaft, die seit 1999 durch einen Vertrag besiegelt ist.

In intensiven Begegnungen lernten die Lipper viele Arbeitsbereiche und neuere Aktivitäten der Partnerkirche in der Hauptstadt Budapest sowie in Debrecen kennen, das als Zentrum der Ungarischen Reformierten Kirche bekannt ist. Dabei kamen auch die aktuellen Herausforderungen beider Kirchen zur Sprache. So besichtigte die Gruppe gleich am ersten Tag in Budapest ein Gemeindeaufbauprojekt mit Roma in einem benachteiligen Stadtteil sowie das Flüchtlingshilfswerk „Kolunba“ der reformierten Kirche. „Gerade diese Projekte mit gesellschaftlich benachteiligten Personengruppen waren sehr eindrücklich und wir nehmen daraus manche Impulse auch für uns mit“, so die Vorsitzende der Kammer, Pfarrerin Stefanie Rieke-Kochsiek.

Leider gibt es aber sehr große Sorgen wegen neuer staatlicher Gesetzgebungen gegen die Flüchtlingsarbeit und massiver gesellschaftlicher Anfeindungen. Wichtige öffentliche Gelder sind gestrichen worden. „Unser Besuch konnte wenigstens etwas zur Stärkung dieser gefährdeten Arbeit beitragen“, hofft der lippische Ökumene- und Flüchtlingspfarrer Dieter Bökemeier. Sehr beeindruckt war die Gruppe jedenfalls vom unerschütterlichen Einsatz der Aktiven dieses Zentrums für die Integration von Flüchtlingen.

Weitere Einblicke erhielt die lippische Delegation von dem erheblichen Ausbau der Kindertagesstättenarbeit der Reformierten Kirche und ökologischen Gemeindeprojekten. In der landesweiten kirchlichen Jugendarbeit ragt vor allem das „Starpoint-Festival“ heraus, das alle zwei Jahre stattfindet und an dem regemäßig auch lippische Besucher teilnehmen.

In einem Gespräch mit dem leitenden Bischof der Reformierten Kirche in Ungarn, Dr. István Szabó, wurden Perspektiven der zukünftigen Weiterentwicklung der Partnerschaft erörtert. Denn manche Probleme in beiden Länder ähneln sich, zum Beispiel das Kleinerwerden von Gemeinden gerade im ländlichen Raum. Hier könne man voneinander lernen und sich gegenseitig beratend zur Seite stehen.

Auch mit dem Bischof der Reformierten Kirche in Transkarpatien (Ukraine) entstand ein Kontakt, der den Besuchern zeigte, dass die Partnerkirche auch in ihrem größeren Zusammenhang mit ungarischsprachigen reformierten Kirchen in sechs Nachbarländern zu sehen ist.

In seiner Predigt am Sonntag in der deutschsprachigen Gemeinde betonte Landessuperintendent Dietmar Arends: „Die Kirchen in Europa haben angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen die Aufgabe, in ihrem ökumenischen Miteinander ein Zeichen des Friedens zu sein.“


Quelle: Lippische Landeskirche