'Für bedrohtes Leben einzutreten, ist kein Tick der Christen, sondern humanitäre Pflicht'

Jugendliche reisen Balkanroute rückwärts


Die Reise der Jugendlichen führt über die Balkanhalbinsel bis nach Thessaloniki, Griechenland © Wikimedia

Christoph Pistorius, Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, predigte zum Anlass am 5. August in der Evangelischen Kirche Vorweiden.

„Das Eintreten für bedrohtes Leben ist kein Tick der Christinnen und Christen, sondern humanitäre Pflicht aus Ehrfurcht vor dem Leben“, sagt Christoph Pistorius, Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland. In seiner Predigt sprach er über die biblische Geschichte der Brüder Kain und Abel und schickte damit eine Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener aus dem Kirchenkreis Aachen auf Reisen. Deren Weg führt zwei Wochen lang auf der sogenannten Balkanroute rückwärts, von Aachen bis ins griechische Thessaloniki. 2015 war die Strecke von den griechischen Inseln aufs Festland und weiter über den Balkan nach Mitteleuropa die Hauptroute für Hunderttausende vor Krieg und Verfolgung Flüchtende, insbesondere Syrer, Afghanen, Pakistaner und Iraker. An wichtigen Stationen kommen die jungen Leute aus Nordrhein-Westfalen mit Flüchtlingen, Helfern und weiteren Menschen ins Gespräch - auch über die europäische Asyl- und Migrationspolitik.

„Wer erinnert sich nicht an die Bilder vom Münchener Hauptbahnhof, wo Menschen auf der Flucht herzlich empfangen wurden. Aber wir haben auch Bilder der Abschottung und des Stacheldrahtes vor Augen“, so Christoph Pistorius in seiner Predigt. „In der Geschichte von Kain und Abel sagt Gott, dass er sich das Zusammenleben der Menschen wie eine gute Geschwisterschaft vorstellt: Brüder und Schwestern, die einander mit erhobenem und freiem Blick begegnen, mit Toleranz und vor allem auch Akzeptanz für anderes, Fremdes.“


Quelle: Evangelische Kirche im Rheinland

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