Einsatz für Gemeinsamkeit und Gemeinschaft

Kurhessen-Waldeck: Erster Ökumenischer Empfang der Kirchen in Hessen

© EKHN/Rahn

Zum ersten Mal haben die Evangelischen Kirchen und die Katholischen Bistümer in Hessen gemeinsam zu einem Ökumenischen Kirchenempfang eingeladen.

Zu dem Empfang seien rund 150 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Kirche am Dienstagabend im Hotel Oranien in Wiesbaden zusammengekommen, um auf aktuelle Herausforderungen, auf die Zusammenarbeit und auf Gemeinsamkeiten zu blicken, heißt es in einer Mitteilung des Bistums Limburg. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck wurde bei dem Empfang u.a. von Bischöfin Dr. Beate Hofmann, Vizepräsidentin Dr. Katharina Apel und Propst Dr. Volker Mantey repräsentiert.

Kirchenpräsident Dr. Volker Jung von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau rief in seinem Grußwort den ursprünglichen Anlass für den ersten Ökumenischen Kirchenempfang in Hessen in Erinnerung. Eigentlich sollte dieser im Rahmen des Ökumenische Kirchentags in Frankfurt im Jahr 2021 ausgerichtet werden. Den Kirchentag habe man damals trotz Corona  dezentral und digital gestalten können, die Pandemie habe jedoch das Vorhaben des Empfangs zunichte gemacht, so Jung. Die Vorbereitungsarbeit und das gemeinsame Ringen um den Kirchentag hätten aber die ökumenische Arbeit der Kirchen und Bistümer in Hessen sehr vertieft. «Wir arbeiten an vielen Themen gemeinsam. Was gefragt ist, ist nicht konfessionelle Abgrenzung, sondern ein gemeinsames christliches Zeugnis und gemeinsamer Dienst für alle Menschen in unserer Gesellschaft. Das wollen wir weiterführen», sagte Kirchenpräsident Jung. Die Gesellschaft warte auf ein gemeinsames Zeugnis in den vielen Fragen, die Menschen beunruhigten und bewegten.

Auf aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen blickte auch der Bischof von Limburg, Dr. Georg Bätzing. Als wichtige Themen benannte er die Digitalisierung, Migration und Integration sowie das Einstehen für Umweltschutz und gegen den Klimawandel. «Neben den Antworten, die wir in der Substanz geben, von der Reduzierung von Verbrauch bis zu sozial verantwortlichen, nachhaltigen Konzepten, deutlich weniger klimaschädliche Emissionen abzugeben, werden wir auch an unserer Fairness im Umgang miteinander gemessen. Und daran, wie wir Menschen glaubwürdig erfahren lassen, dass wir ihre Sorgen, Fragen, Erfahrungen und Bewertungen ernst nehmen und gleichzeitig klar für eine menschenfreundliche, freiheitliche, rechtsstaatliche und demokratische Gesellschaft eintreten», so Bätzing.

Der Chef der hessischen Staatskanzlei, Axel Wintermeyer, blickte besorgt auf Tendenzen der Individualisierung: «Eine Gesellschaft von lauter Individualistinnen und Individualisten wird auf Dauer nicht bestehen», so Wintermeyer. Es gebe kaum noch Diskurs in der Gesellschaft: «Wer streitet sich noch im demokratischen Sinne um Meinungen? Es gibt auch kaum mehr Kompromisse, sondern ein Nebeneinanderher.» Es müsse alles getan werde, um diesen Trend zu stoppen und brauche eine Gemeinschaft an Werten, Überzeugungen und der Sorge um Demokratie und Freiheit, so Wintermeyer. Der Politiker dankte den Kirchen für den Einsatz für Menschen, für Gemeinschaft und für Demokratie und ermutigte sie, in ihrem Engagement nicht nachzulassen.


Quelle: Kurhessen-Waldeck