Was heißt ''Auferweckung von den Toten''? Vom erhofften Leben zur Hoffnung auf neues Leben

Ostersonntag: Markus 16 und Levitikus 15,8

Eine Auslegung von Bernd Schröder, Professor für Praktische Theologie in Göttingen, zur Vorbereitung einer Osterpredigt

"Auferweckung als Ruf in die Nachfolge

(...) Markus berichtet nicht von der Auferweckung wie von einem vergangenen und erst zukünftig bedeutsamen Geschehen, sondern er weist die Jünger in eine Zukunft, die stehenden Fußes anbricht: Der auferweckte Jesus wird „vor euch hingehen […] nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen“ (Mk 16,7). Und für Markus ist die Auferweckung kein Geschehen, das als Faktum Heil schafft, sondern als eine Lebensbewegung, die ihre Kraft nur entfaltet, wenn die Jünger sich ihr anschließen: Nach Galiläa zu gehen, heißt: seiner Spur zu folgen, sich in die Nachfolge Jesu zu begeben, wie er zu leben, umzukehren und an das Evangelium zu glauben (Mk 1,15). Die Kraft dazu, sich auf diesen Weg zu begeben, steckt nicht in den Jüngern – „sie sagten niemandem etwas, denn sie fürchteten sich“ (Mk 16,8). Die Kraft dazu verleiht Gott selbst: „Der Herr tötet und macht lebendig, er führt hinab zu den Toten und wieder hinauf.“ (1 Sam 2,6)."

Bernd Schröder

>>> vollständige Text ist online im PDF der Broschüre „Kreuzestheologie von der Schrift her befragen“.
Arbeitshilfe zu Andachten in der Passion 2012 nach dem Markusevangelium im Licht der jüdischen Bibel.

Düsseldorf 2011
Download: www.ekir.de/christen-juden


bs, 13. März 2012