Auf dem Hugenottenpfad von Courcelles nach Ludweiler

Gemeinsam Grenzen überwinden

Zu Fuß auf historischem Weg: Rund 200 Protestantinnen und Protestanten sind am 27. Oktober den Hugenottenweg gegangen. Eingeladen hatten die Kirchen der Region Saarland, Lothringen und Luxemburg zu diesem "geistlich und menschlich wunderbar gefüllen Tag".

So jedenfalls fasst Präses Nikolaus Schneider den Tag zusammen. Er und Vizepräsident Christian Drägert gehörten zu den Teilnehmenden aus der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR). Die Wanderung begann in Courcelles in der Deutschen Kaiserkirche mit einer Einführung in die Geschichte der Hugenotten und deren Weg von Courcelles-Chaussy nach Ludweiler.

"Wir haben eine Ahnung bekommen, was es für verfolgte Hugenotten bedeutet hat, 43 Kilometer lang zu laufen und Zuflucht in Ludweiler zu finden", berichtet der Präses (das Statement zum Hören: siehe unten). Beeindruckt hat den Präses die Geschichte von den Evangelischen aus der Gegend von Metz, die jährlich heimlich nach Ludweiler gingen, "um ihre Kinder taufen zu lassen, zu heiraten, Abendmahl zu feiern", sprich: welche "Gefahren und erheblichen Strapazen" sie auf sich nahmen.

Außerdem war an diesem Tag die Internationalität des Protestantismus sichtbar. Und: "Der Weg hat viele Möglichkeiten gegeben, sich unterwegs auszutauschen. Das war sehr bereichernd."

Gestärkt durch ein Mittagessen, vorbereitet durch die protestantische Kirchengemeinde Courcelles, ging es auf dem historischen Weg bei trockenem Herbstwetter weiter bis Voudoncourt/Varize. Von dort brachte ein Bus die Teilnehmenden nach l´Hopital zu einer Begegnung bei Kaffee und Kuchen mit der protestantischen Gemeinde. Die Gruppe wurde begrüßt vom Bürgermeister von l´Hopital. Vom Warndtweiher ging es dann nochmals zu Fuß weiter nach Ludweiler, dem ersten Ort nach der Grenze, an dem sich Hugenotten niedergelassen haben.

Den Abschluss des Tages bildete ein zweisprachiger Gottesdienst in der Hugenottenkirche von Ludweiler mit dem Präsidenten der Union der Protestantischen Kirchen von Elsass und Lothringen, Jean-François Collange, und Präses Nikolaus Schneider. Bei einem “verre d'amitié” klang der Tag aus. Die Wanderung statt unter dem Motto "gemeinsam Grenzen überwinden" und gehörte zum Programm der evangelischen Kirchen zur Europäischen Kulturhauptstadt Luxemburg 2007.

Quelle: Homepage der Evangelischen Kirche im Rheinland


Barbara Schenck