'Dein Wort ist meines Fußes Leuchte'

Gottesdienst am Küchentisch am 7. Februar 2021 (Sexagesimae)


© Pixabay

Von Kathrin Oxen

Wo zwei oder drei versammelt sind, da ist Jesus Christus mitten unter ihnen. Gott sei Dank. Das heißt: Auch, wenn derzeit nicht wie gewohnt Gottesdienste stattfinden, wird überall auf der Welt weiter gebetet, gesungen, hört Gott zu und ist nah. Wir möchten Ihnen hier ein paar Anregungen geben, wie Sie diese Zeit gestalten können.

Was man braucht: Mindestens eine Person. Eine Kerze. Eine Bibel. Vielleicht ein Gesangbuch.

Zu Beginn: Kerze anzünden

Eine*r:
Die Glocken läuten und laden ein zum Gebet. Jesus sagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ –
Wir sind versammelt. An unterschiedlichen Orten, zu unterschiedlichen Zeiten, miteinander verbunden über alle Entfernung.

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Alle:
Amen.

Gebet zum Eingang

Eine*r:
Lasst uns beten:
Barmherziger Gott,
du hast Worte des Lebens für uns.
Aufmerksam für sie sein,
sie auf guten Boden fallen lassen
– das ist schwer.
Wie oft sind wir gefangen
in unseren eigenen Gedanken,
dem Grübeln, den Sorgen.
Nimm das von uns, Gott.
Lockere den harten Boden unserer Herzen,
dass dein Wort hineinfallen kann
und aufgehen und wachsen.
Lass uns jetzt ganz bei dir sein.
Amen.

Psalmgebet Psalm 119

Eine*r:
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.

Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden.
Ich danke dir mit aufrichtigem Herzen, dass du mich lehrst die Ordnungen deiner Gerechtigkeit.
Deine Gebote will ich halten; verlass mich nimmermehr!

Alle:
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.
Öffne mir die Augen, dass ich sehe die Wunder an deinem Gesetz.
Zeige mir, Herr, den Weg deiner Gebote, dass ich sie bewahre bis ans Ende.

Eine*r:
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.
Meine Seele verlangt nach deinem Heil; ich hoffe auf dein Wort.
Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort und sagen: Wann tröstest du mich?
Wenn dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre, so wäre ich vergangen in meinem Elend.

Alle:
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.
Erhalte mich durch dein Wort, dass ich lebe, und lass mich nicht zuschanden werden in meiner Hoffnung.
Stärke mich, dass ich gerettet werde, so will ich stets Freude haben an deinen Geboten.

Heute kann gesungen werden:
EG 166 Tut mir auf die schöne Pforte (Strophe 4-6) oder EG 199 Gott hat das erste Wort

Eine*r liest das Evangelium für den Sonntag: Lukas 8, 4-8

Eine*r liest die Predigt zum gleichen Text

Glaubensbekenntnis (nach Dietrich Bonhoeffer)

Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.

Fürbittengebet (nach Karl Barth)

Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist,
lass uns nicht auseinandergehen,
ohne dass dein gütiges und strenges Wort uns begleitet,
jeden an seinen Ort hinein in seine besonderen Erfahrungen,
Anliegen, Sorgen und Erwartungen,
hinein in diesen Abend
und in die vor uns liegende Woche.
Sei und bleibe du gegenwärtig
und wirksam unter uns
bei allen, die hier wohnen.
Wir bitten dich darum für alle,
die sich an diesem Tage
hier und anderswo in deinem Namen versammeln,
und für die Welt, die ein mutiges, klares und fröhliches Zeugnis so nötig hat.
Wir bitten dich um Weisheit
für die Mächtigen dieser Erde,
die da in deinem Auftrag
für Recht und Frieden sorgen sollen,
um Nüchternheit für die,
die Tag für Tag unsere Zeitungen schreiben,
um Liebe und Beständigkeit für alle Eltern und Lehrer,
um heitere Verträglichkeit in allen Familien und Häusern,
um offene Herzen und Hände für die Armen und Verlassenen,
um Erleichterung und Geduld für die Kranken,
um die Hoffnung des ewigen Lebens für die Sterbenden.

Kyrie...

Wir danken dir, dass wir das alles vor dir ausbreiten dürfen,
vor dir, der du ja viel besser weißt als wir, was wir brauchen
und was deiner schwachen Kirche und der armen, verwirrten Welt zum Besten dient,
vor dir, der du helfen kannst und helfen willst
weit hinaus über unser Bitten und Verstehen.
Was wir nicht aussprechen können, sagen wir dir in der Stille,
im Vertrauen darauf, dass du uns hörst:

Wir beten mit Jesu Worten:
Vater unser

Segen

Alle öffnen die Hände. Eine*r oder alle gemeinsam sagen:
Gott, segne uns und behüte uns.
Lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns Frieden.
Amen.

Hier könnte man gut noch ein Lied singen,
z.B. EG 170 Komm Herr, segne uns
oder EG 171 Bewahre uns, Gott

Kerze auspusten

Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit nach dem Gottesdienst. Widerstehen Sie der Versuchung, sofort zur Tagesordnung überzugehen. Vielleicht ist jetzt gerade eine gute Gelegenheit, weiter über das zu sprechen, was Sie bewegt.


Kathrin Oxen
Jeden Sonntag: Gemeinsam unterwegs in besonderen Zeiten - von Kathrin Oxen

Kathrin Oxen, Moderatorin des Reformierten Bundes, gibt Ihnen auf reformiert-info.de jeden Sonntag Materialien für den Gottesdienst für Zuhause, dazu eine aktuelle Predigt.