Nicaragua-Reise abgesagt

Warnung vor Unruhen


Seit dem Frühjahr finden in der Hauptstadt NIcaraguas Mnagua Demonstrationen und Unruhen statt, hunderte Menschen sollen dabei gestorben sein © Pixabay

Die evangelische Kirchengemeinde Bovenden (bei Göttingen) hat eine für diesen Herbst geplante Reise nach Nicaragua wegen der politischen Turbulenzen in dem mittelamerikanischen Land abgesagt.

Die Situation dort sei derzeit zu gefährlich, sagte Kirchenrat Jan Fragel am Sonnabend dem epd. "Unsere Partner von der lutherischen Kirche haben uns geraten, nicht zu fahren." Die Bovender Gemeinde und die "Iglesia Luterana de Nicaragua" pflegen seit 26 Jahren eine feste Partnerschaft mit jährlichen Begegnungen.

In Nicaragua gibt es seit dem Frühjahr Demonstrationen und Aufstände gegen das Regime des langjährigen Präsidenten Daniel Ortega. Mehr als 400 Menschen sollen bei den Unruhen getötet worden sein. Die Interamerikanische Menschenrechtskommission macht für rund 90 Prozent der Todesfälle regierungsnahe Paramilitärs verantwortlich.

"Mit einer Begegnungsreise zum jetzigen Zeitpunkt hätten wir womöglich nicht nur uns, sondern auch unsere Partner in Gefahr gebracht", sagte Fragel. Ende des Jahres will die Gemeinde entscheiden, ob und gegebenenfalls wann die Reise nachgeholt wird. An diesem Montag (29. Oktober) informieren Studenten aus Nicaragua bei einer Veranstaltung in Bovenden über die Lage in ihrem Land.

Seit 1971 lebt die evangelische Gemeinde Bovenden mit dem "Bovender Modell". Es schließt Reformierte und Lutheraner auf der Grundlage eines Vertrags in der Gemeinde zusammen.

Die "Iglesia Luterana de Nicaragua" wurde 1983 von Flüchtlingen aus dem Nachbarland El Salvador ins Leben gerufen. Inzwischen gibt es rund 60 lutherische Gemeinden im Land. Die lutherische Kirche wird von der Bischöfin Victoria Cortez geführt.


Quelle: ErK