Reformierte in Braunschweig begrüßen Käßmanns Worte zum Krieg in Afghanistan

''Insistieren auf friedliche Mittel weder naiv noch politisch unklug''

Braunschweig. In einem Brief an die EKD-Ratsvorsitzende Käßmann dankt das Presbyterium der evangelisch-reformierten Gemeinde Braunschweig der Bischöfin für die Worte, die ''auf biblischer Grundlage und dem Friedensauftrag der Kirche gemäß daran erinnern, nach Alternativen zur Konfliktlösung zu suchen''. Das Presbyterium sieht darin das ''Wächteramt der Kirche'' wahrgenommen.

Brief des Presbyteriums an die Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Margot Käßmann

11. Januar 2010

Sehr geehrte Fr. Dr. Käßmann,

wir haben in der Presse die Reaktionen auf Ihre Neujahrspredigt in Dresden, insbesondere auf Ihre Ausführungen zum Krieg in Afghanistan, wahrgenommen. Wir danken Ihnen für Ihre Worte, die auf biblischer Grundlage und dem Friedensauftrag der Kirche gemäß daran erinnern, nach Alternativen zur Konfliktlösung zu suchen anstatt auf den so offenbar ausweglosen Versuch zu setzen, mit vorwiegend militärischen Mitteln das Land Afghanistan zu befrieden. Wir haben, vermutlich ebenso wenig wie viele andere, eine schnelle Lösung anzubieten; wir sind dennoch der Meinung, dass das Insistieren auf friedliche Mittel weder naiv noch politisch unklug ist. Im Gegenteil halten wir es, auch in einer Demokratie, immer wieder für notwendig, das Wächteramt der Kirche wahrzunehmen und damit unseren biblischen, aber auch unseren gesellschaftspolitischen Auftrag zu erfüllen. Dass Sie dies als Ratsvorsitzende tun und damit der Evangelischen Kirche einen erkennbaren Standpunkt geben, der auch die Auseinandersetzung nicht scheut, begrüßen wir sehr.

Gottes Segen für Ihr Wirken,

Das Presbyterium der Ev.-reformierten Gemeinde Braunschweig

Donnerstag, 14. Januar 2010 19.00 Uhr, Marktkirche Hannover

Ausstrahlung auf Phoenix: 17.01.2010 um 17 Uhr und am 24.01.2010 um 22.30 Uhr