Weltspartag: Wie viel Kredit gibt die Bibel?

Freitag, den 30.10.09: Weltspartag - Und was Calvin dazu sagt

Ein Beitrag von Christa A. Thiel, Augenblick ma! online

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Zum 85. Mal findet er heute statt: Der Weltspartag. Auf dem 1. Internationalen Sparkassenkongress im Oktober 1924 in Mailand haben ihn Vertreter aus 29 Ländern ins Leben gerufen. Das Ziel: Der Gedanke des Sparens soll weltweit im Bewusstsein gehalten werden. Und: Auf die Bedeutung des Sparens für die Volkswirtschaft und den Einzelnen soll der Tag hinweisen. Im Zeitalter der Finanz- und Bankenkrise ist die Frage der Höhe der Kreditzinsen besonders aktuell:

Die Bibel beantwortet die Frage so:

“Wenn dein Bruder neben dir verarmt und nicht mehr bestehen kann, so sollst du dich seiner annehmen, dass er neben dir leben kann; und du sollst nicht Zinsen von ihm nehmen noch Aufschlag!”
(3. Buch Mose, Kapitel 25, Vers 35f)

Ein biblischer Grundsatz, der die Welt geprägt hat, meint der Theologe Michael Beintker. Denn der Zins war in der Regel verboten, sowohl in der antiken Philosophie als auch in der Reformationszeit. Damals erlaubte der Reformator Johannes Calvin ein Zinsnehmen bis zu fünf Prozent, erläutert Michael Beintker. Bei Armen sollte man allerdings auf den Zins verzichten. Calvin hat eine ethische Regel aufgestellt, die der Theologe über jedes Bankhaus schreiben würde. Die Regel lautet:

“Der Schuldner muss von dem, was ihm geliehen wird, mehr haben als derjenige, der es ihm leiht!”

Übrigens: Warum der Reformator Johannes Calvin lange zu Unrecht als Wegbereiter des Kapitalismus bezeichnet wurde und warum er kein Problem mit Kreditzinsen hatte, erklärt der Theologe Georg Plasger im FOCUS-Online-Interview.

Quelle: www.augenblickmalonline.de


Christa A. Thiel