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Kirchenkreis Siegen lud zum Empfang
Gespräch jenseits der Binnenperspektive der Kirche
Die Kirchenordnung, so die Superintendentin schreibe es dem Kreissynodalvorstand als eine seiner vornehmsten Pflichten ins Stammbuch, in den Gemeinden seines Kirchenkreises regelmäßig solche Visitationen zu unternehmen. In der Visitation, so heiße es, nehme die Kirche ihre Verantwortung für die schriftgemäße Verkündigung des Wortes Gottes und für die rechte Verwaltung der Sakramente sowie für den gesamten kirchlichen Dienst wahr. Die Visitation habe die Aufgabe, durch Ermutigung, Trösten, Prüfen und beraten, die Gemeinden im Glauben und in der Liebe zu stärken und die Gemeinschaft in der Kirche zu fördern und zu festigen.
Auf Einladung der Evangelischen Kirchengemeinde Olpe ist der Kirchenkreis Siegen in dieser Region zu Gast. Kurschus: „Wir wurden am Sonntag in den Gottesdiensten der drei Gemeindebezirke herzlich willkommen geheißen und finden seitdem bei unseren Besuchen in den Gruppen und Kreisen und Veranstaltungen offene Türen und gesprächsbereite Menschen.“
Schmunzelnd berichtete sie vom vergangenen Gottesdienst im Altenheim in Drolshagen-Wegeringhausen, den sie im Rahmen der Visitation besucht habe. Sie erlebte mit, wie ein alte Dame zwar spät, aber umso energischer den Gottesdienstraum betreten habe, ihren Krückstock schwang und ausrief: „Der Herr hat gerufen – hier bin ich!“
Erste erfreuliche Eindrücke des Visitationsteams gab Kurschus bekannt. Die Gemeinde besteche durch Lebendigkeit und spürbares Engagement. „Drei in eins“ lautet das Motto, das sich die Evangelische Kirchengemeinde Olpe im Laufe ihres Leitbildprozesses gegeben hat. Es seien drei Gemeindebezirke mit langen Wegen, weit verstreut liegenden kleinen Ortschaften und verschiedenen Eigenheiten, die im Blick gehalten werden müssten. Eine beständige Herausforderung und Aufgabe sei das Planen und aufeinander achten. Der Kirchenkreis habe starke, erfreulich auskunftsfähige Presbyterinnen und Presbyter kennen gelernt, die bereit seien, engagiert mit den drei Pfarrern zusammen leitende Verantwortung zu übernehmen, teilweise mit erstaunlichen Kompetenzen und mit immensem zeitlichem Einsatz. Als einzigartig im Kirchenkreis Siegen beschrieb die Superintendentin das selbstverständliche Miteinander zwischen evangelischen und katholischen Christen. Kurschus: „Diese Gemeinde hat für uns als Besucherinnen und Besucher eine Ausstrahlung, die uns wohltut. Es ist eine Freude, hier Gast zu sein und so viel Echtheit und ehrliche Gastfreundschaft zu erleben.“
Eine besondere musikalische Note verlieh der 12-jährige Timo Herling dem Empfang. Er glänzte mit ausgesuchter Filmmusik, die er gekonnt auf dem Klavier vortrug.
Karlfried Petri, Kirchenkreis Siegen, Haus der Kirche, Öffentlichkeitsreferat, 2. November 2010